Hard Skills oder Soft Skills, welche sind wichtiger?
Was sind Soft Skills und warum spielen sie in der Bewerbung eine große Rolle?
Oder: So hart sind Soft Skills!
Anforderungen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke oder Belastbarkeit usw. sind aus Stellenanzeigen nicht mehr wegzudenken. Diese sogenannten Soft Skills werden auch als außerfachliche Kompetenzen bezeichnet, die sich auf die Persönlichkeit beziehen. Gebräuchliche Bezeichnungen hierfür sind auch „Schlüsselqualifikationen“ oder „weiche Faktoren“.
Den Soft Skills gegenüber stehen die Hard Skills, wie Bildungsabschlüsse, Fachkenntnisse, Fertigkeiten, Berufserfahrungen usw., die sich gemessen an den Soft Skills einfacher nachweisen und vergleichen lassen.
Welche sind wichtiger?
Dass Soft Skills in Stellenanzeigen meist erst nach den Hard Skills als Anforderungen genannt werden, sollte Dich nicht zu der Annahme verleiten, dass es sich um Standardtexte handelt und sie weniger wichtig sind. Das Gegenteil ist der Fall.
Es stimmt zwar, dass ohne feststehende Hard Skills bestimmte Berufe gar nicht auszuüben sind. In der Vorauswahl werden Bewerbungen ohne die erforderlichen Hard Skills daher meist direkt aussortiert. Aber spätestens im Vorstellungsgespräch – zu dem regelmäßig meist nur noch die Kandidaten eingeladen werden, die über die geforderten Hard Skills verfügen – entscheiden zunehmend die Soft Skills darüber, ob einem Bewerber ein Angebot gemacht wird. Hinzu kommt, dass Arbeitgeber eher bereit sind, Bewerber trotz mangelnder Fachkenntnisse oder Berufserfahrung einzustellen. Das Zitat von Albert Einstein „Phantasie ist wichtiger als Wissen. Wissen ist begrenzt,” bleibt hochaktuell. Fehlendes Wissen kann sich meist schneller angeeignet werden als fehlende persönliche Kompetenzen. Und auch die sinkende Halbwertzeit des Fachwissens ist den meisten nur zu bewusst.
So hart sind Soft Skills!
Soft Skills spielen deshalb eine große Rolle, weil sie die persönlichen Fähigkeiten bezeichnen, die für eine erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb eine Unternehmens, eines Teams oder auch mit Kunden und Lieferanten erforderlich sind. Sie sind meist schwerer zu beurteilen als harte fachlichen Qualifikationen, aber sie entscheiden oft über den Erfolg von Mitarbeitern und von Unternehmungen.
Das Feedback aus der Praxis ist einhellig, ein Beispiel: Ein hoch qualifizierter Softwareentwickler, der hervorragende Kenntnisse in diversen Programmiersprachen, Datenbanken, Softwarearchitekturen usw. besitzt, aber schlecht kommuniziert, sich nicht in die Lage anderer Personen versetzen und ihre Gedanken nachvollziehen kann, oder kein angemessenes Durchsetzungsvermögen hat, der ist im Unternehmen regelmäßig weniger erfolgreich, als derjenige, der über weniger Fachwissen verfügt, aber seinen Kollegen in den genannten persönlichen Kompetenzen überragt. Ohne derartige Soft Skills, werden Menschen Schwierigkeiten haben, ihre Hard Skills erfolgreich einzusetzen. So hart sind Soft Skills! Dabei kann die Bedeutung verschiedener Soft Skills natürlich je nach Unternehmen, Beruf, Aufgabengebiet, Position usw. variieren.
